2018 nach dem schlimmen Frost Jahr 2017 haben wir eine gute Obsternte gehabt. Aus den Äpfeln habe ich auf unserem traditionellen Rosenhutkessel einen fruchtigen Apfelbrand gebrannt. Die Apfelsorten waren bunt gemischt, alles, was bei uns auf dem Naturschutzgebiet Streuobstwiese wächst. Für die Lagerung habe ich ein nagelneues Holzfass aus Akazienholz gewählt. Akazienholz hat weniger Gerbstoffe und bringt einen leicht süßlichen Charakter mit in das Destillat. Nach circa einem Jahr Lagerdauer benötigte ich dieses Fass dringend für Apfelwein. Dieser sollte für eine festliche Aktivität aus dem Holzfass ausgeschenkt werden. Und so war es jedes Jahr im Oktober, dass ich diesen Brand aus dem Fass entfernte, um ihn nach circa einer Woche wieder für ein Jahr darin zu lagern. Und somit hat in dem Holzfass ein Austausch zwischen Apfelwein und Apfelbrand und umgekehrt stattgefunden. Herausgekommen ist nun nach fünf Jahren ein sehr fruchtiger fassgelagerter Apfelbrand.
Bernsteinfarben präsentiert sich der Brand im Verkostungsglas. Führt man das Glas an die Nase riecht man würzigen frischen Apfelsaft/Wein mit einem Hauch von Bratapfel und Vanille. Beim tieferen Hineinschnuppern kommt die Würze des Holzes mit dem Zauber der süßen Akazienblüte in die Nase.
Auf der Zunge anfangs fetter süßlicher leicht öliger Apfel, der unterstrichen ist von gerösteten Karamelltönen. Begleitet wird das Ganze von vollreifen rotbäckigen Äpfeln . Es folgt eine angenehm fruchtige Säure, die erfrischend sich im Mundraum breitmacht. Perfekt vermählt wird das Ganze begleitet von angenehmen Holznoten.
Dieser fassgelagerte Apfelbrand ist der perfekte Begleiter für den Spätsommer, wenn es abends schon etwas kühler wird. Er eignet sich auch vorzüglich, um als guter Begleiter zu einer guten Zigarre einen Tag abzuschließen.