Brand aus Roten Wildäpfeln
Der Wild- oder Holzapfel (Malus sylvestris) ist wohl gelb und stammt hier aus Europa. Schon in der Jungsteinzeit diente er den Menschen als Nahrungsmittel. Doch der rote Wildapfel (Malus pumila rubus) ist eine besonders süße, schmackhafte aber auch sehr kleine Apfelsorte. Vor ca. 30 Jahren hat mir ein Obstsammler die kleinen roten Äpfelchen vorbeigebracht und ich konnte mir damals Pfropfreiser schneiden und die Obstsorte in meinem Obstgarten anpflanzen und vermehren. Eine große Obsternte 2009 brachte genügend Äpfel zum Brennen, um einen Kessel anzufüllen. Nun nach zehn Jahren Lagerzeit ist das köstliche Tröpfchen ausgereift und präsentiert sich im Glas.
Die Nase typisch nach festen, knackigen, säurebetonten Äpfelchen. Das Ganze wird untermalt von einem Duft wie frisch geriebene rohe Äpfel und einem Zitrushauch. Auf der Zunge vollmundige, süße, reife Äpfel, die dann am Gaumen deutlich die wilde, herbe Note der Schale mit ihren Gerbstoffen belegen und im Abgang eine schöne, warme Apfelsäure im Mund hinterlassen. Der Nachhall ist lang und erinnert ein wenig an würzige Grapefruittöne. Ein wirklich statthafter Apfelbrand, der ein richtiger Zungenschmeichler ist.
Er passt als Digestif besonders gut zum Feldsalat, aber auch nach dem Essen zu einem warmen Apfelstrudel ist er der perfekte Begleiter.